Freitag, 15. April 2016

The Minimalism Game - meine Erfahrung mit dem Ausmisten

Es ist schon ein paar Jahre her, als unter dem Begriff The Minimalism Game ein ganz besonderes Spiel im Netz seine Runde machte.
Ich bin da wohl nicht ganz so auf Zack und erst jetzt draufgekommen :)

Es geht jedenfalls ums Ausmisten, was - vor allem auch in sozialen Medien - als Gegenstück zu zahlreichen Hauls immer wichtiger wird. Stolz präsentieren YouTuber und Blogger vor allem ihre aufgeräumten Kleiderschränke, in denen sich nur das Nötigste (gut, das ist relativ) zu befinden scheint.

Ziemlich extrem ist hier etwa MoinYamina, oder auch The Girl Audra .

Und nicht umsonst ist das (fast) neue Lied von Silbermond (das mit dem Ballast) so erfolgreich.
#getridofthings also.

Und dabei soll das Minimalism Game helfen, welches folgend funktioniert: Man wählt einen Zeitraum von 30 Tagen. Das könnte genau am Monatsanfang sein, ich habe aber am Monatsende angefangen, dann schreibt man vielleicht besser mit, um nicht den Überblick zu verlieren. Denn das, was man weggeben muss, wird jeden Tag mehr.
Am Tag 1 trennt man sich von einem Stück, am Tag 2 von zwei Dingen etc. bis am Tag 30 eben 30 Habseligkeiten fällig sind.

Brauch ich noch all die alten Zeitschriften??? Nein!!!

Ich war erst sehr skeptisch, ob mir sowas beim Ausmisten wirklich helfen könnte. Ich tue mir generell nämlich wirklich schwer damit, mich von Dingen zu trennen. Einerseits bin ich (typisch Frau???) eine Sammlerin und denke zu oft dass ich das und jenes doch sicher irgendwann mal brauchen könnte?? Anderseits bedrückt mich zuviel Besitz und ich träume davon - vor allem bei Kleidung - wirklich nur das zu haben, was ich auch anziehe. Alles in allem eine sehr paradoxe Sache. 1. Warum ist es dann so schwer, alles Überflüssige einfach wegzugeben?
2. Habe ich auch ein schlechtes Gewissen, dass viele von uns froh sind, wenn ihr Besitz weniger wird, während wahrscheinlich die Mehrheit der Menschheit viel zu wenig bzw. gar nichts hat. Aber gut, der gesellschaftskritische Aspekt ist dann wieder ein anderes Thema.

Generell ist es für mich leichter, wenn ich die Sachen, die ich nicht mehr brauche nicht wegschmeißen muss. Sondern sie etwa spenden kann, Freunden schenken oder auch verkaufen. Was ich alles getan habe bzw. noch tun werde. So stehen jetzt einige Flohmarktkisten auf diverse Häuser und Zimmer (Eltern, Keller etc.) verteilt herum und warten auf den Mai/Juni - die Zeit in der ich meinen traditionellen jährlichen Flohmarktbesuch als aktive Verkäuferin absolviere.

Auch an Momox sind schon einige Bücherkisten gegangen. Vor allem auch Bücher mag ich eigentlich nicht wegschmeißen. Und ich wünschte, ich müsste sie nicht alle weggeben, aber mal ehrlich: die allermeisten werde ich kein zweites Mal lesen und leider habe ich keinen Platz für eine eigene Bibliothek (was natürlich super wäre).
Im Gegenteil - ich weiss, dass ich in meinem Leben noch einige Male umziehen werde, und da fallen Bücher natürlich besonders ins Gewicht.

Fazit: Mittlerweile habe ich die Challenge geschafft und bin wirklich überrascht davon, wie sehr mich das Ganze motiviert hat. Und nicht nur mich. Auch mein Mann, meine Schwägerin, meine Schwiegermutter und meine Mama haben plötzlich zum Räumen begonnen.
Gestartet habe ich an Tag 1 mit einem Rucksack (den ich übrigens über willhaben verkaufen konnte).


Tag 1 - zum Glück hat dieser Rucksack einen neuén Besitzer gefunden.

Irgendwann hat es sogar Spaß gemacht zu wissen, ok, ich brauch noch zwei Teile für mein Tagesziel, was kommt noch weg? Und plötzlich verließen mich Dinge, die mich schon auf einigen Umzügen begleitet hatten, oder auch eine alte Winterjacke (von der ich mich eigentlich nie trennen wollte). Oder - noch überraschender für mich - ein paar DIY-Bücher und Zeitschriften.

Tag 11: Wieder ein paar Bücher (mal ehrlich, ich werde nie filzen..), Nagellacke, Kunstblumen und ein Steckschwamm.



Ein Objektiv, das ich aber nicht mehr verwende - hat eine neue Besitzerin gefunden.

Seufz, das Design und Leder der Tasche hat mir mal so gut gefallen - leider passt ihre Größe (zu klein) einfach nicht in mein Leben... Weg damit! (Neuer Besitzer wird noch gesucht :) )


Nach der Challenge hat man also 496 Dinge (ich habe jetzt nicht nachgerechnet, die Zahl ist aus dem Netz) weniger. Schon irre...
Vor allem wenn ich mich so umsehe, scheint es gar nicht wesentlich viel weniger geworden zu sein. Aber warum auch immer: Nach dieser Challenge trenne ich mich etwas leichter von Sachen.







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