Mittwoch, 30. September 2015

Mallorca für "Goodbye Deutschland"-Fans

Eigentlich hasse ich es, ein Fan zu sein. Es ist irgendwie sinnlos, man macht sich zum Idioten und was ist an Menschen so interessant, nur weil sie (großteils) einfach im Fernsehen zu sehen sind?
Da wär ich schon lieber Fan von Angela Merkel oder dem Dalai Lama, das wäre wenigstens irgendwie relevant. Also weltgeschichtlich gesehen. Aber nein, ich bin ein Fan der TV-Trash-Kultur.
Katzenberger, Topmodels, Blabla und Blublu bekommen ein Baby, Popstars, Voice of Germany usw. - alles meins!

Und jetzt war ich auf Mallorca. Yippeeeehhh. Natürlich nicht nur wegen der vielen "Goodbye Deutschland" (auf VOX, wer das nicht kennt) Auswanderer. Nööö...
Aber, es war ein netter Nebeneffekt, denn - ich habe sie (fast) alle gesehen!
Und als ich mich fertig geniert hatte, habe ich mich auch sehr darüber gefreut.

Übrigens bin ich auch ein großer Fan vom Meer, und das spielt für Mallorca-Reisende ja wohl auch eine nicht unwesentliche Rolle. Hier also: Promi Nr. 1, das Meer.
 

Dann gehts aber schon weiter, nach Cala Millor, wo wir auch gewohnt haben. Und wer wohnt da noch, bzw. hat da Läden? Genau, Jenny mit Jenny Delüx und Sandra und Peer Kries mit Baby and Kids . Irgendwie schaut vor Ort doch alles anders aus, als im Fernsehen. Und ich wusste gar nicht, dass die Läden fast direkt gegenüber liegen.


Donnerstag, 17. September 2015

Poppy für Große

Vor einiger Zeit habe ich schon meinem Sohn (und Freunden) die Pumphose Poppy von Pattydoo genäht. Ich habe eigentlich nie daran gedacht, so eine Hose auch für mich zu nähen, bis eine Freundin von mir mit genau diesem Wunsch an mich herangetreten ist.
Und das mach ich dann natürlich gerne, hier ist auch das gute Stück - samt ihrer Stoffwahl.
Die Farbe hätte ich wohl nicht gewählt, aber da sie die Hose für zu Hause will, find ich es gar nicht so schlecht, vor allem seeehr gemütlich.




Ich habe die Größe 170 genäht (bin 1,72m groß und trage Gr 38) und das passt ganz gut; man könnte den Schnitt auf der Seite sogar noch verschmälern (zb die Gr. 164 nehmen), in der Länge passt es super.
Dass der Bauchbund sehr großzügig bemessen ist, wusste ich ja schon von den Kinderhosen. Laut dem Schnittmuster sollte bei 170 der Bauchbund 40,1 cm lang sein, bei mir waren es dann nach einigen Proben 35 cm - und es könnte sogar noch 2cm enger sein.
Ich habe klassischen Bündchenstoff verwendet, vielleicht brauch man bei weniger dehnbaren Stoffen doch mehr cm.



Jedenfalls - passt und ist gemütlich! Ob ich damit raus gehen würde, weiss ich allerdings nicht, vielleicht eben mit einem anderen (Baumwoll)Stoff. Aber ich glaube fast, ich nähe mir auch noch eine...

DIY-Helferein: Nützliches fürs Selbermachen

Ich hab mal wieder zwei nützliche Dinge für mich entdeckt, die ich hier natürlich gleich vorstellen möchte.
Nummer eins: Stoffklammern. Meine sind von Tschibo/Eduscho (aktuell erhältlich) und haben sich in der Praxis schon als recht praktisch erwiesen. Etwa beim Annähen von einem Hosenbund.
Denke, sie eigenen sich auch gut bei schwierigen Materialien wie Wachstuch oder beim Nähen von mehreren Stofflagen.


Nummer zwei: verschließbare Aktenhüllen. Wenn man viele Schnitte im Internet kauft, steht man irgendwann vor dem Problem wie man diese am besten ordnet. Eine kleine Lösung habe ich in Form dieser Aktenhüllen (von Pagro) gefunden, also vor allem für Anleitungen und Schnittmuster, die vom Umfang her nicht so groß sind und sich gut darin verstauen lassen. Anders als bei einfachen Plastikhüllen können sich hier kleine Schnittmusterteile nicht einfach aus dem Staub machen. Und schön bunt ist es auch!






Freitag, 11. September 2015

Hui - wir bekommen Flüchtlinge!

Erstens: dieser Blogeintrag widmet sich mal einem ganz anderen Thema, hat also nichts mit Nähen, Häkeln oder sonstwas zu tun. Zweitens: Ich bin heute ziemlich müde. Was jetzt keine mega Nachricht ist, mich aber zu dem bringt, was ich eigentlich schreiben will.
Ich war gestern lange auf einer Infoveranstaltung zum Thema "Wir bekommen Flüchtlinge".
Und ja, es melden sich im Moment ganz viele Leute dazu zu Wort. Mit sinnigen und unsinnigen Meldungen. Aber auch mir lässt das Thema keine Ruhe, daher versuche ich mal meine Gedanken hier ein wenig zu ordnen.
Ich wohne derzeit ja in einer sehr kleinen Stadt aka Dorf und ich glaube, so gut besucht wie gestern war bisher kaum eine Infoveranstaltung der Stadt. Das Interesse ist riesig.

In ein paar Tagen kommen also ein paar Asylwerber. Nicht viele, gerade mal ein bisserl über einen Prozent der Gemeindebevölkerung macht dann ihr Anteil aus.
Auch wenn die Mehrheit der Leute eindeutig für die Flüchtlinge war, gab es doch genug - entschuldigung den harten Ausdruck - Deppen, die jetzt noch mein Herz höher schlagen lassen vor Wut.
Teilweise dachte ich ja, die sind Teil der Show "Mein bester Feind", und müssen jetzt so schwachsinnige Fragen stellen, weil: das kann ja wohl nicht echt sein???
Ein paar Beispiele? "Und wann wird dann die Moschee gebaut?" "Können wir uns die Flüchtlinge aussuchen und die ruhigen Nationen nehmen?" Die zwei Obergegner saßen natürlich direkt hinter mir, sodass ich ihr Gegrunze die ganze Zeit mitanhören musste. Bis zum - für mich - erlösenden Satz: "Des is a Schwachsinn, geh ma lieber auf a Bier".
Auch super die Wortmeldung der lokalen FPÖ: Österreich soll die Grenzen dicht machen, andere Länder sollen jetzt Flüchtlinge aufnehmen und überhaupt soll man schaun dass die Leute gar nicht erst ihr Land verlassen (müssen).
Yo, eh. Aber was hat das mit dem aktuellen Problem zu tun? Was ist das für ein Lösungsansatz? In Syrien kämpft jeder gegen jeden. Was will da die FPÖ machen? "Geh, könnts ihr denn bitte aufhören mit dem Krieg..."
Und dann das Problem: Oh mein Gott, es werden großteils Männer sein. Was wäre denn, wenn 50 Schwedinnen kommen würden? Da wäre die andere Nation wohl kein Problem. Ich verstehe es einfach nicht, was an Menschen aus Syrien so angsteinflößend ist.
Aber klar, der Flüchtling ernährt sich ja bekanntlich von Babyfleisch.

Und dann die Frage, ob sich die Flüchtlinge dankbar zeigen werden. Warum sollten sie? Wir haben einfach nur Glück in einem sicheren Land geboren zu sein, wir wissen es nicht, wie es ist, wenn das eigene Militär auf uns schießt, unsere Häuser zerstört werden, Leute sterben.
Es ist einfach nur Glück, dass uns das nicht passiert.
Ich habe das alles nie erlebt, aber ich kann mir vorstellen dass ich in der Situation auch furchtbar wütend wäre. Klar, froh, dass ich jetzt nicht dauernd Angst haben muss, erschossen zu werden.
Aber auch eine Wut, dass ich meine Heimat verlassen musste, jetzt nichts mehr habe, dauernd demütig sein muss.
Untergebracht werden die Flüchtlinge in Holzhäusern, die extra gebaut wurden. Auch da teilweise neidisches Gemurmel im Publikum. "Boah, jetzt bekommen die auch noch ein Haus und ich hab nur eine kleine Wohnung!"
Ja, voll fies.
Aber es wurde schnell betont, dass die Häuser nur das notwendigste beinhalten, auch sehr klein sind und nix mit Luxus und so.
Ach ja, und dann noch die Handy-Sache. Wieder ein Publikumsfrage: "Ich hab gehört die Asylanten bekommen ein iPhone und 600 Euro Gesprächsguthaben."
Ja, klar... Wenn das so is, einfach den österreichischen Pass verbrennen, sich in die Riege der Flüchtlinge einreihen und schwupps hat man ein super Handy, ein Haus und Arbeiten muss man auch nimmer. Alles top.

Himmel. Was soll dieser Neid? Und selbst wenn die ein iPhone bekommen würden, so what? Diese Menschen haben nichts mehr. Keine Heimat, kein Haus, keine Wohnung, teilweise keine Familie. Müssen eine fremde Sprache lernen, in einem fremden Land leben, ob sie wollen oder nicht.
Aber he, mit Handy is eh alles super.
Darauf auch schnell die beschwichtigende Antwort der Vortragenden: Nein, die Flüchtlinge bekommen kein Handy. Es kann höchstens sein, dass manche Betreiber WLAN zur Verfügung stellen. Und selbst wenn man Syrer oder whatever mit iphone sieht, ist das wahrscheinlich kein echtes. Erleichtertes Aufatmen.

Aber auch wenn die obligatorischen Idioten bei einer solchen Veranstaltung nicht fehlen dürfen, war doch zu merken, dass der Großteil der Leute hier positiv bzw. neutral dem Ganzen gegenüberstehen. Und ich muss sagen, Respekt vor der Stadt, wie die Bevölkerung eingebunden wird. Mit einem eigenen Infoabend, im Bipa und DM stehen Einkaufswagerln, in welche man ganz easy Spenden legen kann und es wird ein Meet and Greet geben. Es kam auch die Frage auf, ob man die Flüchtlinge vorstellen könnte. Ja, an sich nicht so schlecht, um zu sehen ob die jetzt kleine Kinder fressen und dauernd Autos knacken. Aber wie soll das aussehen? Auf der einen Seite die Asylwerber und auf der anderen Seite die Einheimischen und dann glotzt man sich an? Ui, aha, so schaun die also aus...
Nix für ungut, aber da ist mir ein Willkommensfest doch lieber.
Wobei ich nicht weiss, ob den Leuten nach allem was sie erlebt haben, nach "feiern" zumute ist. Aber wehe, da sitzt dann einer mürrisch rum...


















Hanbdy